Ausbilder sein! Meine Motive und Erfahrungen
Jedes Jahr kommen mehrere hundert Auszubildende ins BZI, um sich auf ihre berufliche Zukunft vorzubereiten. Auf diesem Weg werden sie von erfahrenen Ausbildern und Ausbilderinnen begleitet. Einer von ihnen ist Michael Kotsovolos.
Seit September 2024 verstärkt der 25-Jährige das Ausbilderteam der Elektrotechnik – mit viel Engagement, Praxisnähe und dem Ziel, die Qualität im Handwerk zu stärken. Im Interview gibt er Einblicke in seine Arbeit, seine Motivation – und die besonderen Herausforderungen, die die Generation Z mit sich bringt.
Was sind deine Aufgaben im BZI?
Ich betreue die überbetriebliche Ausbildung (ÜBL) für die Auszubildenden aus dem Handwerk. Dabei vermittele ich sowohl theoretische als auch praktische Kenntnisse in den Bereichen EDV, Installationstechnik, Steuerungstechnik und Kommunikationstechnik.
Wie sah dein beruflicher Werdegang bisher aus?
Ich habe 2017 meine Ausbildung zum Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik in einem Handwerksbetrieb begonnen und wurde nach meinem Abschluss übernommen. Um mich weiterzuentwickeln, habe ich meinen Meister im Elektrotechnikerhandwerk gemacht, den ich im August 2024 erfolgreich abgeschlossen habe. Da ich das BZI bereits aus meiner Ausbildungszeit kannte und positiv in Erinnerung hatte, bewarb ich mich hier als Dozent. Ich freue mich, nun Teil des Teams zu sein.
Warum hast du dich entschieden, Ausbilder zu werden?
Ich habe mich dafür entschieden, weil ich gerne mein Wissen an die jüngere Generation weitergeben möchte. Ich sehe täglich, dass die Qualität der Arbeit im Handwerk abnimmt, und möchte dem entgegenwirken. Es ist schön, wenn wir gemeinsam Spaß haben und die Fortschritte der Auszubildenden sehen, wenn sie das erlernte Wissen korrekt anwenden können.
Was gefällt dir am BZI besonders gut?
Mir gefällt das kollegiale Verhalten der Kollegen besonders gut. Alle aus der Elektroabteilung sind gut drauf, man versteht sich und hat zusammen Spaß. Man unterstützt sich hier gegenseitig.
Welche Fähigkeiten braucht man aus deiner Sicht, um ein guter Ausbilder / eine gute Ausbilderin zu sein?
Man muss Lust auf den Beruf haben. Es ist wichtig, Freude an der Arbeit mit jungen Menschen zu haben und daran, sein Wissen weiterzugeben. Geduld, Ausdauer und die Fähigkeit, komplexe Inhalte verständlich zu erklären, sind ebenso wichtig.
Welchen Herausforderungen begegnest du bei deiner Arbeit und wie gehst du damit um?
Die Generation Z bringt andere Ansprüche und Einstellungen mit. Viele Auszubildende sind weniger motiviert und lassen sich leicht ablenken, vor allem durch das Handy und soziale Medien, auch wenn die im Unterricht nichts verloren haben. In solchen Fällen braucht man einen langen Atem und muss klare Grenzen setzen. Zuerst spreche ich die Auszubildenden freundlich darauf an. Wenn das nicht hilft, führe ich ein persönliches Gespräch. Wenn das auch keine Wirkung zeigt, müssen Konsequenzen folgen.
Wie hat sich die Ausbildung in den letzten Jahren verändert? Und wie reagierst du darauf?
Wie eben erwähnt, ist die Motivation oft eine andere. Als ich Azubi war, wollten wir uns gegenseitig übertreffen – jeder wollte der Beste sein. Heute erlebe ich oft weniger Ehrgeiz und Engagement. Viele Auszubildende greifen in jeder freien Minute zum Handy und die Bereitschaft, Zeit und Energie zu investieren, ist geringer.
Im BZI legen wir deshalb besonderen Wert darauf, diese Jugendlichen individuell zu fördern. Mit Geduld, klaren Ansagen und dem nötigen Willen kann man auch aus anfangs unmotivierten Jugendlichen gute Facharbeiter machen.