Jeden Tag ein bisschen besser

BZI-Maßnahmenkoordinator Marc Kalbitz ist das beste Beispiel für beruflichen Erfolg durch Weiterbildung.

Welche Eigenschaften braucht es am meisten, um eine nebenberufliche Weiterbildungsmaßnahme erfolgreich abzuschließen? Da muss Marc Kalbitz nicht lange überlegen: „Motivation, Durchhaltevermögen und das Ziel nicht aus den Augen verlieren“, sagt er. Und der Abteilungsleiter für die Qualifizierungsmaßnahmen am BZI weiß, wovon er spricht. Waren doch zahlreiche Weiterbildungen für ihn der entscheidende Faktor, um die Karriereleiter nach oben zu klettern.

Weitermachen und das direkt

Mit dem Realschulabschluss in der Tasche absolvierte der heute 36-Jährige zunächst eine Ausbildung zum Werkzeugmechaniker in der Fachrichtung Stanz- und Umformtechnik. Nach erfolgreichem Abschluss mit guten Noten ließ er sich indes keine Zeit für Müßiggang. „Ich wollte weitermachen und zwar direkt“, erinnert er sich. So begann er zeitnah am BZI mit der nebenberuflichen Qualifizierung zum Industriemeister Metall. Da seinerzeit die Refa-Inhalte noch integriert waren, dauerte die Weiterbildung drei Jahre – regelmäßig in den Abendstunden und an Samstagen. Doch damit nicht genug. „Der Technische Betriebswirt bot sich danach auch noch an“, erzählt er lächelnd. Dieser Weg erschien ihm sinnvoll: „Natürlich kosten solch umfangreiche Weiterbildungsmaßnahmen Zeit, Geld und auch Nerven. Wenn man das vor der Familienplanung hinbekommt, ist das nicht schlecht.“ Alleine der Abschluss der Meisterschule sei bei Arbeitgebern eine gefragte Qualifikation, um später einmal eine Führungsaufgabe zu übernehmen. Der Technische Betriebswirt untermauere diesen Aspekt zusätzlich. Daher setzte der Vater von zwei Kindern zunächst auf möglichst umfassende persönliche Qualifizierung, um dann realistische Möglichkeiten auf ein neues Aufgabenspektrum und auf eine leitende Funktion innerhalb eines Unternehmens zu erhalten.

Nach seinem Ausbildungsbetrieb lernte Marc Kalbitz noch zwei weitere Betriebe kennen, bevor er von einem Dozenten des BZI angesprochen wurde, ob er nicht Lust auf einen Rollenwechsel und zwar als Ausbilder hätte. „Das habe ich dann als Türöffner genutzt.“ Sodann wuchsen Aufgaben und Verantwortung bis zu seiner heutigen Position als Maßnahmenkoordinator für Qualifizierungen. In dessen Rahmen obliegt ihm zudem die Berufsorientierung. So hat er den „Blaumann“ gegen das Bürooutfit getauscht. „Mein Arbeitsplatz ist inzwischen ein vollwertiger Bürojob, in dem sich vieles um Organisation dreht. Was ich über Jahre gelernt habe, wende ich jetzt an. Mit dem zusätzlich erworbenen Wissen habe ich beste Voraussetzungen, um dem Anspruch, der an mich und meine Tätigkeit gestellt wird, gerecht werden zu können. Den Spaß an der Technik lebe ich vor allem zu Hause auch, indem ich für meine Kinder eine Schaukel oder ein Baumhaus baue“, sagt der junge Familienvater schmunzelnd.

Kein bloßer Zeitvertreib

Eine Weiterbildung sei kein Selbstzweck, sondern entspringe dem Wunsch, beruflich etwas erreichen, gestalten und Verantwortung übernehmen zu wollen. „Natürlich macht einen eine Zusatzqualifizierung nicht dümmer. Aber man macht das ja nicht zum bloßen Zeitvertreib. Letztlich geht es um Karriere, um ein erfülltes Berufsleben und natürlich auch um die Möglichkeit, auskömmlich und gut zu verdienen“, fasst Marc Kalbitz die Beweggründe für weiteres Lernen nach der Ausbildung zusammen. Das Weiterbildungsprogramm des BZI nehme bei der Terminierung der Veranstaltungen weitestgehend Rücksicht auf die Arbeitszeit der Teilnehmenden, die oftmals im Schichtdienst stattfindet. So bleibe auch ein wenig Zeit, um den persönlichen Hobbys noch nachgehen zu können. Daran festzuhalten, kann Marc Kalbitz nur empfehlen. „Auch wenn man Abstriche machen muss und vielleicht nicht mehr alles wahrnehmen kann, sollte man einen Ausgleich beibehalten.“ Für ihn persönlich war der Sport wichtig, um den Kopf auch mal von allen Verpflichtungen freizubekommen. „Denn man bekommt ja nicht nur im Unterricht, sondern auch bei der täglichen Arbeit viel Input.“

Aus seiner Erfahrung sind die Abschlussnoten einer Weiterbildung nicht unbedingt wesentlich. Wichtig sei vielmehr, das angestrebte Ziel zu erreichen. „Das zeigt Belastbarkeit, Disziplin und Motivation. Die Arbeitgeber wissen, was das heißt, sich nebenberuflich fortzubilden.“ Gerade in technischen Berufen sei dies wichtig, um voranzukommen. „Wer einmal eine Führungsposition besetzen will, muss sich zwingend weiterbilden“, ist Marc Kalbitz überzeugt.

„Mein Ziel ist nicht, besser als jemand anderes zu sein, sondern besser, als ich gestern war.“ Dieses Zitat des US-amerikanischen Psychologen Dr. Wayne Dyer hängt in Kalbitz` Büro an der Wand. Ein Credo, das für ein Berufsleben immer wichtiger wird. „Dinge entwickeln sich rasant weiter. Ohne lebenslanges Lernen geht es nicht“, sagt er mit Nachdruck.